Ich bin George R.R. Martin-Fan – ohne Kompromisse. Mir ist egal, ob der Meister statt zu schreiben Fantasy-Awards promotet, in seinem Privatkino entspannt oder eine Mini-Convention in Finnland besucht – er soll sich genau die Zeit nehmen, die er braucht, um „The Winds of Winter“ zu vollenden. Es spielt für mich auch keine Rolle, dass die TV-Serie „Game of Thrones“ nun vor der Veröffentlichung des Buches erscheint – ich werde einfach beides genießen. Und es bringt überhaupt nichts, sich zu fürchten, dass Martin vor der Vollendung der Fantasy-Saga „A Song of Ice and Fire“ sterben wird – und schon gar nichts, ihn selbst mit dieser Furcht zu konfrontieren. Wenn ihm sein vorzeitiges Ableben nur oft genug prophezeit wird, reicht das vielleicht schon als Todesursache.
Das einzige, was ich mir von George Martin wünsche, ist: „The Winds of Winter“ darf kein Buch mit tausend Seiten unmotivierter Handlung werden, dessen einzige Aufgabe darin besteht, schwerfällig die Figuren in Position für den finalen Kampf um Westeros (der ohnehin erst im letzten Buch „A Dream of Spring“ ausgefochten werden wird) zu bringen. Versteht mich nicht falsch – ich liebe alle bislang erschienenen „Ice and Fire“-Bücher. Und dennoch ist es höchste Zeit, dass das neue Buch endlich ein paar Wendungen herbeiführt, die längst überfällig sind.
Ich hätte dazu auch ein paar Ideen, die ich Martin natürlich untertänigst zur Verfügung stelle, sollte ihm je die Inspiration ausgehen. Und vielleicht ist genau das der Fall. Denn soweit die neuesten Trailer zur sechsten Staffel „Game of Thrones“ blicken lassen, steht uns wenig Unvorhersehbares bevor:
Figur | wird voraussichtlich | sollte aber vielmehr |
Brienne of Tarth | einen neuen Versuch starten, die Stark-Töchter zu finden, | endlich mit Jaime Lannister im Bett landen. |
Daenerys Targaryan | von den Dothraki gezwungen, den Rest ihres Lebens in der Stadt der Khal-Witwen zu fristen, | diesem verdammten Kontinent den Rücken kehren und nach Westeros aufbrechen – egal ob zu Land, zu Wasser oder zu Luft! |
Bran Stark | in mühevollster Kleinstarbeit über viele Seiten/Episoden erlernen, wie er eine Heuschrecke vargen kann, | ohne Umschweife erlernen, wie man Drachen beherrscht und jene Daenerys abspenstig machen. |
Tyrion Lannister | als cleverer Stellvertreter die Politik in Meereen lenken, bis Daenarys wieder auftaucht, | sich selbst an die Spitze putschen und eine Armee nach Westeros führen, um der einzig sinnstiftende König zu werden. |
Arya Stark | ihr Augenlicht wieder erhalten und aus dem House of Black and White geworfen werden, weil sie ihre egoistischen Ziele nicht vergessen kann, | ihr Augenlicht wieder erhalten und unter der Anleitung von dem wieder aufgetauchten Syrio als die fieseste Auftragsmörderin in Westeros ihre Liste abarbeiten. |
Cersei Lannister | einen intrigenreichen Kampf um Vergeltung gegen den High Sparrow aufnehmen, | sich von Qyburn mit Sonderfähigkeiten oder zumindest neuen Körperteilen ausrüsten lassen, um ihren Feinden ungeahnt heftig in den Hintern zu treten. |
Sam Tarly | seine jahrzehntelange Ausbildung zum Maester beginnen und seine Relevanz in der Saga einbüßen, | Gilly offiziell zur Frau nehmen, viele Kinder mit ihr zeugen und weit weg von Westeros ein unbescholtenes Leben führen. |
Jon Snow | von Melisandre wiederbelebt, um die Verräter bei der Night’s Watch zu richten und den Norden für den Endkampf aufzurödeln, | von den White Walkern wiederbelebt werden, um die Verräter bei der Night’s Watch zu richten und darüber hinaus Westeros platt zu machen. |
Melisandre | wird mehrfach ihre Brüste präsentieren, in der Hoffnung, endlich von Jon Snow flachgelegt zu werden, | sich mal mit anderen Anhängern ihres Glaubens (z.B. Thoros of Myr) kurzschließen, um sicherzustellen, dass sie R’hllors Wille wirklich erfüllt. |
Catelyn Stark | als Lady Stoneheart irgendeine (hoffentlich tragende) Bedeutung erfahren, | in der finalen Schlacht als untote Königin gegen den White-Walker-Obermotz (Jon Snow?) antreten und Westeros im Alleingang retten. |
So oder so: In elf Tagen wissen wir mehr. Und im Kampf „Buch vs. TV-Serie“ gilt: „You might prefer one over the other, but you can still enjoy the hell out of both.“ Findet zumindest der Meister selbst. Dem stimme ich ohne Kompromisse zu.
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