Es ist nun ein Jahr her, dass ich vorübergehend von der Berufsleserin zur Freizeitleserin mutiert bin. In wenigen Tagen ändert sich auch das wieder, worüber ich mich freue, denn ich habe mein liebstes Hobby ja zum Beruf gemacht und kehre daher auch total gerne in den Job zurück*. Was habe ich also im letzten Jahr lektüretechnisch unternommen? Auf welchen Buchseiten habe ich mich herumgetrieben? Und was kann ich über mein wiedergewonnen privates Leseverhalten aussagen? (Immerhin lese ich seit zehn Jahren fast ausschließlich, was Autoren, Agenten und Verlage mir zur Verfügung stellen.)
Letztere Frage fand ich so spannend, dass ich ein paar Daten erhoben und Grafiken daraus gebaut habe. Und unter den Erkenntnissen habe ich die ein oder andere Überraschung entdeckt.
Ich habe im letzten Jahr 16 belletristische Bücher gelesen (die meist anlassbezogenen Sachbücher und Ratgeber nicht mitgerechnet) – das waren mehr als 8.000 Seiten, theoretisch 22,5 Seiten pro Tag. Gelesen habe ich (wiederum anlassbezogen) meist im Dunkeln, was erklärt, warum ich E-Books oft Printbüchern vorgezogen habe.
Aber was waren das für Bücher? Zuerst einmal zu den Nationalitäten der Autoren. Dass US-amerikanische und deutsche Autoren am meisten mein Leseinteresse weckten, entspricht sicher dem deutschen Durchschnittsleser – ich bin aber auch stolz darauf, Werke von Autoren aus Frankreich und sogar Japan gelesen zu haben.
Dabei habe ich es mir leicht gemacht und endlich mal wieder viel auf Deutsch gelesen – nachdem ich beruflich fast ausschließlich englische und schwedische Manuskripte lese:
Und getreu meinem Blog-Motto „Why Reality Sucks“ habe ich – Überraschung! – vorrangig Fantasy gelesen und dabei mit High Fantasy und Romantasy die beiden phantastischen Lieblingsgenres rezipiert. Was für mich persönlich neu war, ist der große Anteil an historischer Fantasy – ein Genre, das ich bislang stiefmütterlich behandelt habe, das mir aber viel Freude bereitet hat:
Etwa die Hälfte all dieser Bücher war ein Stand-Alone, die andere Hälfte der Start einer Serie – von denen ich aber ehrlich gesagt nur zwei weiterlesen werde. (Die Gründe sind an erster Stelle natürlich meine demnächst wieder knappe Lesezeit, zum anderen aber ein nur mittlerer bis schwacher Eindruck des ersten Bandes.)
Egal ob Fantasy, Literatur und Unterhaltung: Mir ist aufgefallen, dass das Autorengeschlecht und das Geschlecht des Protagonisten sich fast immer entsprachen – die wenigsten Werke führten gleichrangig einen weiblichen sowie einen männlichen Protagonisten vor (nämlich nur die aus Frankreich und Japan – hier ist man offensichtlich experimentierfreudig):
Last but not least die Frage: Hat es Spaß gemacht? Und wie! Denn fast die Hälfte all meiner gelesenen Bücher war richtig, richtig gut. Klar, ich habe sie mir ja – im Unterschied zum Job – auch selbst und nach meinen Leseinteressen ausgesucht. Aber dass diese Bücher dann sogar meinen vergleichsweise hohen beruflichen Unterhaltungskriterien standhalten, finde ich großartig.
Und hier meine Top Drei – Lektüre dringend empfohlen:
Platz 1 | Platz 2 | Platz 3 |
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* Ein gutes Gefühl, mit dem man gerne in den Job zurückkehrt: Sechs der gelesenen Bücher stammen von Autoren des Blanvalet-Verlags, wovon ich wiederum die Hälfte mit sehr gut bewertet habe. 🙂